h o m e

Aktuelles

Kritiken

Veroeffentlichungen

LogoEuroPress02

Zeitschrift D&E

epbw

Vorschau

Tipps&Links

Ausstellungen

Flaggen02

 

Veröffentlichungen - Walter-Siegfried Kircher
BĂŒcher, BuchbeitrĂ€ge, ZeitschriftenaufsĂ€tze, Besprechungen
 

Lehrerdasein und Lehrjahre des jungen Schubart:

Dietrich Leube: Schubart in Geislingen

Spuren 119.  Deutsche Schillergesellschaft, Marbach am Neckar 2020.
16 Seiten, 14 Abbildungen, 1 Beilage, geheftet. Umschlag mit Pergamin, 4,50 Euro

 â€žLieber Bruder, Heute ists mir als wann ich Weßpen im Hintern hĂ€tte. Dann denk nur! Da soll ich in der Schule sizen und Feder fuxen, da doch auf dem Markte etwas lustiges zu sehen ist. Es ist nehmlich ein Gaukler hier, welcher mit verbundenen Augen auf einem Saile tanzen und trummeln kann, [
] und ich soll nicht dabey seyn? [
] Hat man dann seine Augen umsonst? Vor Ungeduld möchte ich mein Papier fressen, die Feder wie ein zorniger Hund zerbeißen und meine Dinte aussaufen. [
]“

Diese Klage stammt nicht, wie man vermuten könnte, aus der Feder eines frustrierten SchĂŒlers. Sie findet sich in einer der SchreibĂŒbungen, die der „Schuladjunkt“ (Hilfslehrer ) Christian Friedrich Daniel Schubart seinen SchĂŒlern wĂ€hrend seiner Zeit in Geislingen (1763 bis 1769) in Form von Briefen in die Schulhefte diktierte. Das Sehnen des SchĂŒlers nach Draußen, ins Freie, ist aber auch die Hoffnung des jungen Schullehrers, Stadt und Beruf, vielleicht auch familiĂ€ren ZwĂ€ngen, entfliehen zu können. In AuszĂŒgen zu lesen ist das Briefdiktat im neuen Heft der Marbacher Reihe SPUREN, das der Journalist, Rundfunkautor und Fernsehdokumentarist Dietrich Leube verfasst hat.

Als Dichter, Journalist und Publizist, leidenschaftlicher Patriot, Rebell gegen Obrigkeit und Tyrannei, als Gefangener auf dem Hohenasperg ist Schubart bekannt. Als „kraftgenialischer Kerl, der von Weib und Wein allemal nicht lassen konnte“, ist er charakterisiert worden, als „unausgeglichener Charakter vom Typus des Sturm-und-Drang-Genies“. Eines seiner fĂŒr die damaligen Zeit riskanten Gedichte, „Die FĂŒrstengruft“ (1780), beginnt mit der Zeile: „Da liegen sie, die stolzen FĂŒrstentrĂŒmmer, Ehemals die Götzen dieser Welt“. Sein Gedicht „Die Forelle“ wurde von Franz Schubert in seinem Klavier („Forellen-“) Quintett vertont. Goethe hielt Schubart fĂŒr einen der besten Klavier- und Orgelspieler seiner Zeit.

Weit weniger bekannt ist Schubarts TĂ€tigkeit als Lehrer, Organist und Prediger in Geislingen (an der Steige). „UngestĂŒm, ehrgeizig, wissbegierig, hochbegabter Musiker und eifriger Gelegenheitsdichter, großer Redenschwinger und Prahlhans“, so sieht Leube den jungen Schubart. Das Theologiestudium hatte er abgebrochen, seinem Vater, Pfarrvikar, Kantor und PrĂ€zeptor (studierter Lehrer) in Aalen ausgeholfen, war kurz als Hauslehrer tĂ€tig, hatte komponiert und musiziert, volksliedartige Gedichte geschrieben, sich fĂŒr Klopstocks Dichtung begeistert. Drei Jahre lang hatte er nach einer Anstellung gesucht. Eine Hilfslehrerstelle, zumal in Geislingen, entsprach sicher nicht seiner Wunschvorstellung. Die kleine Stadt am Fuße der SchwĂ€bischen Alb konnte, formuliert der Autor nĂŒchtern, „dem hochgemuten jungen Mann außer einem bescheidenen Auskommen nicht viel bieten [
]“.

Welche literarischen Spuren hinterließ Schubart in jener Zeit? AusgewĂ€hlt und kommentiert werden Zitate und Passagen aus den Schuldiktaten, aus seinem Briefwechsel mit Verwandten und Förderern, lyrische Versuche, geistliche Lieder und satirische ProsastĂŒcke. „Schubart`s Leben und Gesinnungen. Von ihm selbst, im Kerker aufgesetzt“, wird als Quelle herangezogen.

Die Pflichten und sonstigen Aufgaben, die in Geislingen mit seiner Anstellung verbunden waren, sowie eine knappe Beschreibung der Stadt und ihrer Bevölkerung geben den Rahmen. Die schnell erfolgte Heirat mit der Tochter des Geislinger Oberzollbeamten war, schreibt Schubart an seine Eltern, „Ganz unvermutet“; – fĂŒr Leube eine „Augenblickslaune also oder der Wunsch, sesshaft zu werden?“ Schubart sah in seiner Frau „ein Weib geraden und einfĂ€ltigen Herzens [
]“, wie in seinen Lebenserinnerungen zu lesen ist. Über das spannungsvollen VerhĂ€ltnis der beiden Ehepartner erfahren wir: Sie sei eine „rechtschaffene, fromme Frau“ gewesen, die „unter den oft schmerzhaften Launen ihres bald jĂ€hzornigen, bald bußfertig zerknirschten Gatten viel zu erdulden“ hatte. Eine AufzĂ€hlung der etwa zehn wichtigsten Ämter und Berufe in der als Obervogtei zur freien Reichsstadt Ulm gehörenden Stadt, die damals circa 1500 Einwohner hatte, beleuchtet das enge Umfeld, in dem der Junglehrer sechs Jahre lang wohnte und arbeitete. Von den etwa 50 in der Stadt ausgeĂŒbten Handwerksberufen, die Schubart einmal seinen SchĂŒlern diktiert hatte, werden im Heft Elfenbeinschnitzer und Beindrechsler hervorgehoben. Sie stellten die damals bekannten „Geislinger Waren“ her.

Der pĂ€dagogisch und didaktisch nicht ausgebildete Schubart litt, wie aus vielen, im Heft verstreuten Stellen hervorgeht, nicht nur an der kleinen Stadt und an manch einer ihrer AutoritĂ€ten, sondern auch an seinen mannigfaltigen Pflichten und Aufgaben. Er hatte neun FĂ€cher von den alten Sprachen ĂŒber Geschichte, Rechtschreibung, Musik bis zur körperlichen ErtĂŒchtigung und Religion zu unterrichten, dazu die LeichenbegrĂ€bnisse musikalisch zu begleiten, ebenso das Currendesingen zur Weihnachtszeit durchzufĂŒhren. Das alles konnte zu einer von Schubarts grimmigen „Jeremiaden“ fĂŒhren: „Arbeite, lebe im Gestank von grindigen Köpfen und viehischen Exhalationen, schluk den Geifer hinunter, den dir die Wuth unverstĂ€ndiger Eltern ins Angesicht speit [
].“ In einem Brief an seinen Schwager findet sich das Motto dieses Heftes, wenn Schubart klagt: „Hier in Geislingen passirt nichts. Eine ewige, langweilige Monotonie liegt auf uns“ [
]. Dann karikiert er spöttisch, ja bissig, die geistlichen und weltlichen Berufe, beschimpft die BĂŒrger als „Sclav“, auch „unsere Amazonen“ bekommen ihr Fett ab. Weitere Klagen ĂŒber die Stadt, ihre Bewohner und besonders ĂŒber sein miserables Los als Hilfslehrer sind in dieser literarischen Spurenfindung zu lesen und komplettieren das Bild eines zu dieser Zeit wenig glĂŒcklichen Menschen.

Doch, wie in „Schubart in Geislingen“ ebenfalls zu lesen ist, waren diese Jahre der beruflichen Fron nicht durchgĂ€ngig beklagenswert und bedrĂŒckend. Die erwĂ€hnten SchĂŒlerdiktate in Briefform, meint der Verfasser, „[
] demonstrieren in ihrer Vielfalt an Formen und Themen, an satirischen EinfĂ€llen oder auch Wortwitz der burlesken Art, wie frei und unprĂ€tentiös Schubart sich geben konnte, sobald er literarische Ambitionen zugunsten seiner deklamatorischen Lust und Laune fallen ließ.“ Das eingangs zitierte Schuldiktat in seiner GĂ€nze dient ihm dafĂŒr als gelungenes Beispiel. Überliefert sind, in Reinschrift von einem seiner SchĂŒler verfasst, 50 dieser „Briefe“. Mehr als zwei Jahrhunderte spĂ€ter, 1993, wurden sie unter dem Titel „Geislinger Schuldiktate“ herausgegeben.

Weitere Beispiele zeigen diesen anderen Schubart, sobald er seinen beruflichen Lasten entgehen konnte: „[
] einen jungen Schulmeister mit poetischem Tatendrang [
]“. Er las viel, „fast blind“, machte sich Notizen, oft in Briefform, ĂŒber Autoren und deren Werke, vermerkte seine „Lieblinge“ (unter anderen Shakespeare), schrieb Verse, versuchte sich auch in ProsastĂŒcken. Mit dem damals noch in Biberach lebenden Schriftsteller und Shakespeare-Übersetzer Christoph Martin Wieland, den er ebenfalls bewunderte, korrespondierte er. Schubarts erster nennenswerter Erfolg erreichte noch im 18. Jahrhundert elf Ausgaben: eine umfangreiche Sammlung geistlicher Lieder, die „TodesgesĂ€nge“. So gab es wĂ€hrend seiner Geislinger Leidensjahre nach Leube auch „ausgedehnte HöhenflĂŒge ĂŒber literarische Landschaften“. Und aus „Schubart‘s Leben und Gesinnungen“ gibt er dessen gemilderte Sicht auf „jene Jahre des wilden Lebens als seine wahren Lehrjahre“ wieder.

Mit Schubarts erfolgreicher Bewerbung auf eine Stelle als Organist und Kapellmeister am Hof Herzog Carl Eugens in Ludwigsburg 1769, seiner Amtsenthebung und Ausweisung aus WĂŒrttemberg nach dreieinhalb Jahren („ausschweifender Lebenswandel“ und zĂŒgellose LĂ€sterzunge“), mit seinem „ruhelosen Wanderleben“ ĂŒber Heilbronn, Mannheim und MĂŒnchen nach Augsburg 1774, wo die erste Nummer seiner „Deutschen Chronik“ erschien, mit seiner Ausweisung von dort und seiner Übersiedelung nach Ulm, sowie seiner 1777 vom Herzog befohlenen Festnahme in Blaubeuren auf wĂŒrttembergischen Boden und seiner zehn Jahre dauernden Inhaftierung auf dem Hohenasperg „ohne Anklage, ohne Verhör, ohne Prozess, ohne Urteil“ klingt „Schubart in Geislingen“ aus.

In ausgesuchter Prosa erzĂ€hlt der Autor Lehrerdasein und Lehrjahre des jungen Schubart. Da sind keine Klischees, keine Redundanzen, keine BrĂŒche. Autorentextpassagen und Schubart`sche Zitate sind geschickt gemischt. Man liest, so erging es dem Rezensenten, „Schubart in Geislingen“ in einem Zug,verzichtbar deshalb die – vermutlich vom Lektor ausgehenden – Hervorhebungen von Wörtern oder SĂ€tzen am Anfang von Textabschnitten. Erstaunlich, was an Informationen und Einsichten vermittelt wird. Denn die Hefte der Reihe SPUREN, die sich viermal im Jahr auf literarische Suche im deutschen SĂŒdwesten begeben, sind in ihrem Druckumfang genau begrenzt, auf einen Bogen Druckpapier, also 16 Seiten. Das Heft enthĂ€lt Abbildungen verschiedener Art: PersonenportrĂ€ts in Schwarzweiß, GebĂ€ude, in denen Schubart wohnte oder arbeitete, die kolorierte Ansicht einer Nachbargemeinde, TitelblĂ€tter von Erstdrucken, Seiten aus seinen Schuldiktaten. Diese Reproduktionen, keineswegs bloße Illustrationen, sind so platziert, dass sie inhaltlich eng mit dem Text verbunden sind. So entsteht ein facettenreiches Bild von „Schubart in Geislingen“. SorgfĂ€ltig gestaltet sind auch Umschlagseiten und Beilage. Beide zeigen die Ortschaft von Osten um 1760/70. Vorbildlich die Seite mit Schubarts Verdikt „Hier in Geislingen passiert nichts“: Zu sehen ist ein Innenstadtplan mit Orten, an denen Schubart sich oft aufhielt, und deren Abbildungen im Heft reproduziert sind, sowie ein Plan, der Geislingens heutige Lage zwischen Stuttgart und Ulm nördlich der A8 zeigt. Die Anmerkungen und Abbildungsnachweise lassen auf sorgfĂ€ltige Recherchen des Autors schließen. Ein Schutzumschlag aus Pergamin mit Verfasser, Hefttitel und der farbigen Schubart-Plakette an der Fassade des Geislinger Schulhauses verstĂ€rken den auch optisch sehr ansprechenden Eindruck dieser Veröffentlichung.

Walter-Siegfried Kircher

In: BĂŒrgerStaat Heft 4-2020, S. 296-298
Hrsg. v. Landeszentrale fĂŒr politische Bildung BadenWĂŒrttemberg

 

Constantin Maximilian Maria FĂŒrst v. Waldburg-Zeil-Trauchburg. In: Neue Deutsche Biographie. Herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27: Vockerodt - Wettiner, Duncker & Humblot / Berlin 2020, S. 287 - 289:

Constantin Maximilian Maria FĂŒrst v. W.-Zeil-Trauchburg, Politiker, Großgrundbesitzer, T 8.1.1807 Kleinheubach (Bayern), † 17.12. 1862 Kenzingen (Baden), f Leutkirch, Schloß Zeil, Stifts- und Pfarrkirche, Familiengruft. (kath.)V Franz ThaddĂ€us II. (1778–1845), 2. FĂŒrst v. W.Z.-T., Senior d. Ges.hauses W., 1808 wĂŒrtt. Kammerherr u. GR, Landvogt am Oberen Neckar, PrĂ€s. d. Jagstkreises Ellwangen u. d. StĂ€ndeverslg. 1819, VizeprĂ€s. d. Kammer d. Standesherren 1820/21 u. 1823/24, Mitgl. d. Kammer bis 1845, vertreten durch Erbgf. Constantin seit 1833/35, S d. Maximilian Wunibald (1750–1818), 1803 1. FĂŒrst v. W.-Z.-T. (s. L), u. d. Maria Johanna Josepha Reichsfreiin v. Hornstein-Weiterdingen (1751–97); M Christiane Polyxena (1782–1811), T d. Dominikus Constantin FĂŒrst zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort (1762– 1814), preuß. Gen.major, bayer. Gen.lt., seit 1789 reg. FĂŒrst, s. Priesdorff III, Nr. 797; NDB 15, Fam. art.), u. d. Leopoldine Prn. zu Hohenlohe-Bartenstein (1761–1807); seit 1818 Stief-M Antoinette (1790–1819), T d. Clemens August Frhr. v. d. Wenge-Beck (1740–1818) u. d. Maria Ludovika Freiin v. Eynatten (1748–1803), seit 1820 Theresia (1788– 1864), Schw d. Antoinette Freiin v. d. Wenge-Beck (s. o.); – Om Constantin Ludwig Karl Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (1786–1844), bayer. Gen.lt. u. Gen.adjutant am Hof d. bayer. Kg. Ludwig I., Karl FĂŒrst zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (1783–1849), Standesherr in Baden, Bayern, Hessen u. WĂŒrtt., Reichsrat d. Krone Bayerns, k. k. Wirkl. KĂ€mmerer u. GFM, bayer. Gen. d. Inf.; 2 B, 1 Schw Leopoldine (1811–86, a Maximilian Gf. v. Arco-Zinneberg, 1811–85, Vorbild f. „Graf Egge“ in L. Ganghofers Roman „Schloß Hubertus“), 3 Halb-B u. a. Georg (1823–66), Jesuit, „VolkskommissionĂ€r“ (Volksprediger) (s. L), 2 Halb-Schw u. a. Anna (1821– 49, a Maximilian Gf. v. Preysing-Lichtenegg-Moos, 1810–81, Reichsrat d. Krone Bayerns, s. NDB 20, Fam.art.); – a Isny 1833 Maximiliane (1813–74),T d. Wilhelm Otto Gf. v. Quadt-Wykradt-Isny (1783– 1849) u. d. Maria Anna Gfn. v. Thurn u. Valsassina (1788–1867); 3 S Wilhelm Franz Maria (1835–1906, a 1] Maria Josepha Anna Gfn. v. Waldburg-WolfeggWaldsee, 1840–85, 2] Marie Georgine Prn. v. Thurn u. Taxis, 1857–1909), 4. FĂŒrst v. W.-Z.-T., 1862–1906 erbl. Mitgl. u. 1872–99 PrĂ€s. d. Kammer d. Standesherren d. Kg. WĂŒrtt., erbl. Mitgl. d. Kammer d. ReichsrĂ€te d. Kg. Bayern, 1871–73 Mitgl. d. RT d. Dt. Reichs, Fraktion Dt. Reichspartei, Constantin Leopold Karl (1839–1905), Gf. v. W.-Z.-T., Zentrumsabg. im RT 1874–87, Mitgl. d. Vorstands d. RTfraktion, Kritiker Bismarcks u. d. Nat.liberalen, Carl Joseph, seit 1885 Gf. v. W.-Z.-Syrgenstein (1841–90, a Sophie Gfn. v. W.-Z.-T., 1857–1924, Dichterin, T d. FĂŒrsten Eberhard II. v. W.-Z.-Wurzach), Forsch.reisender, 1879 Mitgl. d. Leopoldina (s. L), 3 T (2 frĂŒh †) Anna Maria Desiderata (1844–77, a Nikolaus Rudolph Frhr. v. Enzberg); E Georg (1867–1918 g), wĂŒrtt. Major, 5. FĂŒrst v. W.-Z.-T.; Ur-EErich August (1899–1953, Verkehrsunfall), 6. FĂŒrst v. W.-Z.-T.; Urur-E Georg Konstantin, seit 1953 7. FĂŒrst v. W.-Z.T (1928–2015, a Marie Gabrielle Prn. v. Bayern, T 1931, Ehrendame d. bayer. Theresienordens, Dame d. St. Elisabethen-Ordens, Ehren- u. Devotionsdame d. souverĂ€nen Malteserritterordens, T d. Albrecht Hzg. v. Bayern, 1905–96), Dipl.-Volkswirt, Untern., Ehrensenator d. Univ. Ulm. W. erhielt eine streng konservative Erziehung im Geist der kath. Erneuerungsbewegung. Er wurde vorwiegend von einem fĂŒrstl. Hofmeister privat unterrichtet, u. a. in Neutrauchburg, Kempten, Landshut, wo der Theologe Johann Michael Sailer (1751–1832) sein Beichtvater war, und in Freiburg (Br.). 1824–28 studierte W., ohne das Ziel, einen Abschluß zu erlangen, u. a. Philosophie, Rechtswissenschaften und Staatsrecht in Freiburg (Br.) (Mitgl. d. Corps Rhenania), MĂŒnchen und TĂŒbingen. 1830–32 unternahm er mehrere Bildungsreisen durch Europa. Einfluß auf seine politischen Ansichten ĂŒbte sein Onkel Constantin Ludwig Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg aus, der in Bayern zu den „Ultramontanen“ und ParteigĂ€ngern Österreichs zĂ€hlte. W. vertrat seit 1833/35 mehrfach seinen Vater in der Kammer der Standesherren des Kgr. WĂŒrttemberg und erlangte noch zu dessen Lebzeiten fĂŒr seine Familie die erbliche und fĂŒr seine Person die persönliche ReichsratswĂŒrde des Kgr. Bayern. Nach dem Tod seines Vaters 1845 wurde er erbliches Mitglied der wĂŒrtt. Kammer der Standesherren sowie der Kammer der ReichsrĂ€te des Kgr. Bayern, 1847 VizeprĂ€sident der wĂŒrtt. Kammer wĂ€hrend des 13. (ao.) Landtags und Vorsitzender des StĂ€ndischen Ausschusses der beiden wĂŒrtt. Kammern, 1861 Senior des Gesamthauses Waldburg und damit Reichserboberhofmeister des Kgr. WĂŒrttemberg (Kronamt).

Zeitlebens beklagte W. den durch SĂ€kularisation und Mediatisierung erlittenen Verlust der Reichsunmittelbarkeit und der Reichsstandschaft seines Hauses sowie die SchwĂ€chung der kath. Kirche. Obgleich nun Untertanen im neuen Kgr. WĂŒrttemberg, wo die Waldburger v.a. begĂŒtert waren, genossen die Mediatisierten Sonderprivilegien. W. engagierte sich seit 1830 in Zeitschriftenund ZeitungsbeitrĂ€gen (Allg. Rel.- u. Kirchenfreund u. Kirchencorrespondent, Hist.-Pol. Bll., Sion) fĂŒr den Erhalt der Adelsprivilegien, die UnabhĂ€ngigkeit der kath. Kirche und die Erlaubnis, kath. Presseorgane und Vereine in WĂŒrttemberg zu grĂŒnden. Scharfe Kritik ĂŒbte er an BĂŒrokratie und Staatskirchensystem in WĂŒrttemberg. Anfang der 1840er Jahre organisierte er in Kirchenfragen eine standesherrliche Einheitsfront gegen die Regierung sowie 1844/45 bei Landtagswahlen eine Adel, kath. Geistliche und oberschwĂ€b. Landbevölkerung umfassende Opposition. In Bayern förderte er um 1840 die Zeitschrift „FrĂ€nkischer Courier“ finanziell und veröffentlichte dort Artikel v.a. ĂŒber die kirchlichen VerhĂ€ltnisse in WĂŒrttemberg. In der bayer. ReichsrĂ€tekammer unterstĂŒtzte W. 1846 den kath.-konservativen Kurs von Innenminister Karl Rr. v. Abel (1788–1859). Offen bekannte er sich als „Ultramontaner“. Liberale Ideen und Forderungen verabscheute er prinzipiell, Revolutionen wie in Frankreich hielt er fĂŒr „Anarchie“.

Das Revolutionsjahr 1848, die drohende endgĂŒltige Ablösung der grundherrschaftlichen VerhĂ€ltnisse und damit der Verlust der privilegierten Adelsexistenz bewirkten eine spektakulĂ€re Wende W.s. Die zunĂ€chst von ihm geplante „gewaltsame Contrerevolution“ gegen die liberale MĂ€rzbewegung mit Hilfe eines bewaffneten „antirepublikanischen, conservativen Erhaltungs-Vereins“ fand keine AnhĂ€nger. EnttĂ€uscht vom Monarchen (Wilhelm I.) und isoliert von seinen Standesgenossen, setzte er seine Hoffnung auf die nationale Ebene, die Freiheit der kath. Kirche und die Zusammenarbeit mit den Demokraten. Der hochadelige Grundherr agierte 1848/49 als Vertreter des oberschwĂ€b. Wahlbezirks Biberach-Leutkirch im Vorparlament und in der Frankfurter Nationalversammlung, wo er fraktionslos konsequent mit den Linken stimmte: fĂŒr die Abschaffung des Adels, fĂŒr einen republikanischen PrĂ€sidenten und gegen einen regierenden dt. FĂŒrsten als Staatsoberhaupt sowie bei den Debatten um die Kirchenfrage zusammen mit der Ă€ußersten Linken fĂŒr eine vollstĂ€ndige UnabhĂ€ngigkeit der Religionsgemeinschaften von der Staatsgewalt. 1849 gehörte W. dem Stuttgarter „Rumpfparlament“, 1849/50 der verfassungsrevidierenden (ersten) und der verfassungsberatenden (dritten) Landesversammlung des Kgr. WĂŒrttemberg an. 1850/51 wurde er wegen „Beleidigung der Staatsgewalt“ auf der Festung Hohenasperg inhaftiert. Letztlich blieb W. seinen bereits um 1830 gewonnenen Überzeugungen treu, wonach sich die seit 1803/06 gegen den Adel gerichtete Politik der Monarchen und ihrer BĂŒrokratien nur durch ein BĂŒndnis des Adels mit dem „Volk“ gegen „die Folgen des Liberalismus“ „curieren“ lasse (unveröff. Tagebuch 1832, FĂŒrstl. W.-Z.’sches Gesamtarchiv Schloß Zeil). Aristokratie, Katholizismus, eine großdt., föderalistische Lösung der nationalen Frage mit Einschluß Gesamt-Österreichs unter habsburg. Herrschaft und die Verwurzelung in der Region Oberschwaben blieben fĂŒr ihn Basis und Bezugspunkte.
weiter 3 ( darin Auszeichnungen, Literatur, Photos / Abbildungen

Buchbesprechung:
Frank Böckelmann, Dietrich Leube:
Entkommen oder Not macht erfinderisch.
Auswege in Wort und Bild.
 Die Andere Bibliothek, Berlin 2017. VIII und 396 Seiten, 42,00 €. ISBN 978-3-8447-0385-3
weiterlesen1

Buchbesprechung:
“Der Erste Weltkrieg 1914-1918: sorgfĂ€ltig kalkuliert und klug in Szene gesetzt?” -  Guenther Roth/John C.G. Röhl (hrsg. von): Aus dem Großen Hauptquartier. Kurt Riezlers Briefe an KĂ€the Liebermann 1914-15. Kultur- und sozialwissenschaftliche Studien 15/Studies in Cultural and Social Sciences 15 (herausgegeben von/edited by Stefan Breuer, Eckart Otto, Hubert Treiber). Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2016. VIII und 299 Seiten. In: BÜRGER & STAAT, H. 1/2-2018, S. 99-103.
 weiterlesen2

Finanzkrise - Wirtschaftskrise Staatskrise mit
Blick in die Geschichte:
anhand der die Text- und Materialiensammlung:
HOCHINDUSTRIALISIERUNG UND WELTWIRTSCHAFTSKRISE - DEUTSCHLAND UND DIE USA”. Wirtschaft und Gesellschaft, Band IV, Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart 1/87, S. 173-186 und S. 188-219:
Die Vereingten Staaten von Amerika - Wirtschaftpolitik, Weltwirtschaft in den Zwanzigerjahren; Börsenkrach und Große Depression 1929 - 1933; Die Politik des New Deal: Versuch einer KrisenbewĂ€ltigung.
Von Walter-Siegfried Kircher:
Alles schon mal dagewesen? 1929 – ein neuer PrĂ€sident, der Börsenkrach von 1929 und der Beginn einer Weltwirtschaftskrise

Bei seiner AmtseinfĂŒhrung im FrĂŒhjahr 1929 erklĂ€rte der neu gewĂ€hlte amerikanische PrĂ€sident Edgar Hoover: „Fortschritt bedeutet in Zukunft (fĂŒr jeden Amerikaner) nicht nur ein HĂŒhnchen im Topf, sondern dazu ein Auto in der Garage“ (freie Übersetzung von "The slogan of progress ... is changing from the full dinner pail to the full garage“ (L. Todd and M. Curti, Rise of the American Nation. New York 1977, p. 554). Und der Vorsitzende der Demokratischen Partei, John J. Raskob, erklĂ€rte:” Ich glaube fest daran, dass jeder reich werden muss” (zit. nach Stuttgarer Zeitung vom 20.10.1979, S. 6).
Etwa sechs Monate lang schienen diese optimistischen Prognosen einzutreffen – dann jedoch kam es im Oktober 1929 zum New Yorker Börsenkrach, zu einer Bankenkrise in den USA mit den verheerenden Auswirkungen auf die US-Wirtschaft (Große Depression) und zur Weltwirtschaftskrise.
Welches waren die tieferen Ursachen dieser von den USA ausgehenden katastrophalen Entwicklungen, die in Europa zu fatalen politischen UmwĂ€lzungen (Installierung von autokratischen Systemen wie in Polen und Ungarn, zur nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland) fĂŒhrten und letztlich in einem Weltkrieg endeten?

 

AMERICA’s BUSINESS is BUSINESS
In den ersten Friedensjahren nach dem Ersten Weltkrieg, der in den USA durch die HochrĂŒstung einen Wirtschaftsaufschwungausgelöst hatte, folgte dort eine kurze Phase der Depression mit zahlreichen inneren Spannungen. Die aus den Kriegsjahren stammende Inflation, die höher war als die steigenden Löhne, schĂŒrten Existenzangst und allgemeine Verunsicherung, doch die meisten Betroffenen erkannten diese ZusammenhĂ€nge nicht. Fremdenhass und Intoleranz verbreiteten sich im Land. Die schon im Kriegsverlauf gewachsene nationalistische Strömung wandte sich gegen soziale Reformer, gegen Sozialisten, Kommunisten ("red scare“), streikende Arbeiter, AuslĂ€nder und Einwanderer. Außenpolitische Verantwortung und Verwicklungen waren der Bevölkerung und dem US-Kongress suspekt, und zum Schutz ihrer Produkte kehrten die USA 1922 und 1930 (nach dem Börsenkrach) zu einer Politik der hohen Schutzzölle (38 % bzw. 56 %) zurĂŒck. Diese „Wirtschaftspolitik des nationalen Egoismus“ verschĂ€rfte die Ungleichgewichte in den internationalen Waren- und Kapitalbeziehungen“ zugunsten der USA. Mit dem Slogan "Back to normalcy“ und unterstĂŒtzt vom “big business” hatte Warren Harding 1920 die PrĂ€sidentschaftswahlen gewonnen. Das „freie Spiel der KrĂ€fte“ (die so genannte „Laissez faire-Politik“) wurde wiederhergestellt, der staatliche Einfluss in Wirtschaft und Gesellschaft zurĂŒckgedrĂ€ngt. Sein Nachfolger Calvin Coolidge setzte diese Politik unter dem Schlagwort "America’s business is business“ fort. Geldverdienen und GeschĂ€ftemachen wurden zur herrschenden Leitvorstellung der amerikanischen Politik und Gesellschaft in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts.

Von PrĂ€sident D. Trump geplante Abschaffung der 2010 als Reaktion auf die Finanzmarkt- und Bankenkrise von 2007 unter PrĂ€sident Obama verabschiedeten “Wall Street Reform and Consumer Protection Act (kurz "Dodd-Frank-Act“) :

„In seiner Funktion als oberster Wirtschaftsberater des neuen PrĂ€sidenten Donald Trump soll Gary D. Cohn das Gesetzeswerk „Dodd-Frank-Act“, mit dem als Lehre aus der Finanzkrise die US-Banken sicherer gemacht und die Verbraucher bzw. die Steuerzahler nicht mehr fĂŒr die Sicherung der Banken finanziell gerade stehen sollen, nun „den Schalter umlegen“: weniger Regeln fĂŒr die Banken, mehr GeschĂ€fte, höhere Risiken“
Nikolaus Piper in der SĂŒddeutschen Zeitung v. 7.2.2017, S. 4.

“Banken brauchen Regeln”
Der Leiter des MĂŒnchener Ofo-Instituts, Clemens Fuest, kritisiert die von Trump angekĂŒndigte ÜberprĂŒfung der Regelungen zur Bankenregulierung. Er warnt, ihre Aussetzung könne eine neue Finanzmarktkrise verursachen. Das fĂŒhre zu einem “Dregulierungswettbewerb, an dessen Ende der nĂ€chste Finanzmarktcrash stehen wird”.
Fuest in der SĂŒddeutschen Zeitung v. 9.2.2017, S. 16

 

Gegen Ende der 20er Jahre glaubten die meisten Amerikaner mit PrĂ€sident Hoover, dass „wir in Amerika dem endgĂŒltigen Triumph ĂŒber die Armut nĂ€her gekommen sind als jemals zuvor in der Geschichte irgendeines Landes“. Die wenigen warnenden Stimmen, die eine Wirtschaftskrise voraussagten, wurden belĂ€chelt. Umso hĂ€rter traf dann die durch den Börsenkrach ausgelöste Große Depressiondie Bevölkerung in den USA. Nie zuvor hatte es eine vergleichbare Krise kennen gelernt. FĂŒr viele US-Amerikaner brach nicht nur die Wirtschaft zusammen, sie verloren auch den Glauben an die GĂŒltigkeit und Überlegenheit ihrer bisherigen Wertvorstellungen und Lebensprinzipien.

Zahlreiche Legenden ranken sich um den Zusammenbruch der New Yorker Aktienbörse 1929: Spekulanten seien aus den BĂŒrofenstern gesprungen, FußgĂ€nger hĂ€tten sich vorsichtig den Weg ĂŒber Leichen abgestĂŒrzter Finanzleute gebahnt. Dass jeder Schuhputzer Aktien besessen habe, gehört ebenfalls ins Reich der Phantasie.

Richtig ist, dass sich etwa eine Million Amerikaner im Sommer 1929, dem Höhepunkt der Aktienhausse, im Spekulationsrauschbefanden. Fasziniert verfolgte die Bevölkerung das offenbar unbegrenzte Klettern der Börsenkurse. Laufend wurden neue Aktien herausgegeben, neue Investmenttrusts gegrĂŒndet. Die KĂ€ufer erwarben die Wertpapiere auf Kreditbasisund hofften, ĂŒber Kursgewinne ihre Schuldenleicht zurĂŒckzahlen zu können. Vorsichtige Börsenkenner hatten jedoch schon im Sommer 1929 ihre Aktien zu Geld gemacht und Gewinne mitgenommen, die Masse der KleinaktionĂ€re aber wartete noch ab.

Das Unfassliche geschah dann am 23. Oktober 1929. 6,5 Millionen Aktien wurden verkauft, einen Tag spĂ€ter, am „Schwarzen Donnerstag“, weitere 12,8 Millionen. Einen weiteren Tiefpunkt gab es an der “Wall Street“ am 29. Oktober, dem „Schwarzen Freitag“, als 16,4 Millionen Aktien abgestoßen wurden. Die Kurse fielen innerhalb einer Woche um 40 %, lagen aber immer noch höher als zu Beginn des Aktienbooms im MĂ€rz 1928. Bis zum Sommer 1932 stĂŒrzten die Aktienkurse auf einen absoluten Tiefstand, 83 % unter dem Höchststand des Jahres 1929. Dieser wurde erst 1954, nach dem Zweiten Weltkrieg, wieder erreicht.

War die US-Wirtschaft gesund?
Eine gesunde Wirtschaft hĂ€tte einen Börsenkrach auch dieses Ausmaßes verkraften können. Doch rein ökonomisch gesehen war der wirtschaftliche Aufschwung nach dem Ersten Weltkrieg und der damit einhergehende grenzenlose Optimismus in die Wirtschaft und den “American way of life“ problematisch. Kritik daran wurde nur von einer Minderheit geĂŒbt, besonders von Schriftstellern der Nachkriegsgeneration (Sinclair Lewis, John Dos Passos, Ernest Hemingway, Eugene O’Neill). Sie beklagten u. a. die Hohlheit des bildungs- und kulturfeindlichen, nur materielle GĂŒter vergötternden Mittelklasse-Amerikaners.

Die Schattenseiten der USA
Neben dem bekannten und sprichwörtlichen Boom der Goldenen Zwanzigerjahregab es, genauer betrachtet, sehr gefĂ€hrliche Schattenseitender US-Wirtschaft. Am Aufschwung nahm die Bevölkerung keineswegs gleichmĂ€ĂŸig teil. Besonders unter den Slumbewohnern der Industriezentren, dem African Americans, den “poor whites“ in den SĂŒdstaaten, herrschte nach wie vor bitteres Elend. Überhaupt war die
Entwicklung der Einkommen höchst unterschiedlich. WĂ€hrend die KapitalertrĂ€ge und Unternehmergewinne zwischen 1923 und 1929 um 62-65 % stiegen, nahmen die Einkommen der Angestellten und Arbeiter nur um 11 % zu. Allein die Mieten stiegen schon bis 1925 um durchschnittlich 50 %. Über dem amtlichen Existenzminimum von 2500 Dollar lagen mit ihrem Einkommen nur 29 % der Familien, die 36 000 reichsten Familien besaßen 1929 den gleichen Anteil am Volksvermögen wie 12 Millionen Familien, die mit einem Jahreseinkommen unter 1500 Dollar auskommen mussten. Und – aktuell im Hinblick auf die SteuerreduktionsplĂ€ne der Trump-Administration fĂŒr Unternehmen: Die SteuersĂ€tze fĂŒr Spitzeneinkommen und die Steuerbelastung der Unternehmen waren von 1918 auf 1929 betrĂ€chtlich reduziert worden (von 35 % auf 15 % bzw. auf 10 %).

Diese zunehmende Ungleichgewicht der Einkommen, das Auseinanderklaffen zwischen Lohnerhöhungen und ProduktivitÀtsgewinnen, sowie die wegen der AbzahlungsgeschÀfte wachsende private Verschuldung der Bevölkerung waren hoch problematisch und in einer Banken- und Finanzkrise hoch explosiv. (von 35 % auf 15 % bzw. auf 10 %).

Exzerpte z. T. aus Cramer - GrĂ¶ĂŸl - Kircher - Zollmann: Hochindustrialisierung und Weltwirtschaftskrise - Deutschland und die USA. Wirtschaft und Gesellschaft IV. Deutscher Sparkassenverlag Stuttgart, Stuttgart 1987

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Der “Demokratenbuckel” - “Asperg -Ein deutsches GefĂ€ngnis”
Hrsg. vom Haus der Geschichte Baden-WĂŒrttemberg
Rezension in Der BĂŒrger im Staat, H. 1-2016 “Inklusion”, S. 82-85 http://www.buergerimstaat.de/1_16/inklusion.pdf
vgl.
Kritiken

“Das Wagenburg: TrĂŒmmer und Hunger.” und “Wiederaufbau, PrĂŒfungen, Klassen”. In: Das Wagenburg. Eine Schule wird 100: 1914 - 2014. Hrsg. von Heike Talkenberger im Auftrag des Wagenburg-Gymnasiums. Redaktion: Ulrike BĂ€r, Sabine Ilfrich, Walter-Siegfried Kircher, Heike Talkenberger, Peter Wieland. Verlag im Ziegelhaus, Stuttgart 2014.
2 BuchbeitrÀge

Theodor Heuss. Der BundesprÀsident. Briefe 1949-1954.
Hrsg. und bearbeitet von Ernst Wolfgang Becker, Martin Vogt und Wolfram Werner.
De Gruyter Verlag Berlin/Boston 2012. 684 Seiten, Ill.; Theodor Heuss, Stuttgarter Ausgabe. Briefe, hrsg. von der Stiftung BundesprÀsident-Theodor-Heuss-Haus. 39,80 Euro.
Rezension vgl.
Kritiken

Theodor Heuss. Hochverehrter Herr BundesprÀsident!
Der Briefwechsel mit der Bevölkerung 1949-1959.Hrsg. und bearbeitet von Wolfram Werner.
De Gruyter Verlag Berlin/New York 2010. 588 Seiten, Ill.; Theodor Heuss, Stuttgarter Ausgabe. Briefe, hrsg. von der Stiftung BundesprÀsident-Theodor-Heuss-Haus. 39,80 Euro.
Rezension ausfĂŒhrlich vgl.
Kritiken
DER BÜRGER IM STAAT H. 4 / 2011, S. 27-272
www.buergerimstaat.de/4_11/terrorismus.htm

Theodor Heuss: Briefe 1892-1917
Hrsg. und bearbeitet von Frieder GĂŒnther. K.G. Saur Verlag, MĂŒnchen 2009. Theodor Heuss, Stuttgarter Ausgabe, hrsg. von der Stiftung BundesprĂ€sident Theodor-Heuss-Haus. 622 Seiten,
ill., 39,80 EUR
Rezension in: DER BÜRGER IM STAAT. H. 1/2- 2011, S. 93-94 (Hrsg.: Landeszentrale fĂŒr politische Bildung Baden-WĂŒrttemberg).
Rezension AusfĂŒhrlich vgl.:
Kritiken

Theodor Heuss. BĂŒrger der Weimarer Republik. Briefe 1918-1933.
K.G. Saur Verlag, MĂŒnchen 2008. Theodor Heuss, Stuttgarter Ausgabe, hrsg. von der Stiftung BundesprĂ€sident Theodor-Heuss-Haus. 631 Seiten.
In: DER BÜRGER IM STAAT, H. 1-2010, S. 113-114 (Hrsg.: Landeszentrale fĂŒr politische Bildung Baden-WĂŒrttemberg).
Rezension in
Kritiken
www.buergerimstaat.de

“Bildung, ... Leben, ...Treu und Glauben” . - Adelige Erziehung und katholische Religion im 19. Jahrhundert. In: Religion braucht Bildung - Bildung braucht Religion. Festschrift fĂŒr Horst F. Rupp, hrsg. v. L. Bednorz, O. KĂŒhl-Freudenstein, M. Munzert. Königshausen und Neumann, WĂŒrzburg 2009, S. 169-182.
Buchbeitrag.
www.koenigshausen-neumann.de
www.buchhandel.de

Die Öffnung des Eisernen Vorhangs in Ungarn: Vom Musterknaben zum Sorgenkind.
Beitrag In:
20 Jahre Maueröffnung in Europa. Deutschland & Europa, H. 58/2009, S. 48-55 (zus. m. D. Rolbetzki).
www.deutschlandundeuropa.de/58_09/maueroeffnung.htm

Kossert, Andreas: Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945. Siedler Verlag, Berlin 2008.
Buchbesprechung in geschichte fĂŒr heute 3/2009, S. 127-130., Wochenschau-Verlag
Buchbesprechung
siehe auch > Rezensionen

Theodor Heuss. Erzieher zur Demokratie. Briefe 1945-1949. Hrsg. von der BundesprĂ€sident-Theodor-Heuss-Haus-Stiftung, K. G. Saur Verlag, MĂŒnchen 2007
Rezension in: BĂŒrger im Staat, Heft 2/2008, S. 163-164.

“Katholisch vor allem”? Das Haus Waldburg und die katholische Kirche vom 19. ins 20. Jahrhundert. In: Adel im Wandel. Oberschwaben von der FrĂŒhen Neuzeit bis zur Gegenwart. Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft Oberschwaben von Mark Hengerer und Elmar L. Kuhn. Thorbecke Verlag, Ostfildern 2006, Band. 1, S. 287-308. Buchbeitrag

Leonie Breunung/Hubert Treiber: Recht als Handlungsressource kommunaler Industrieansiedlungspolitik. Zum Gebrauch und Verzicht von Recht bei ungleicher Machtverteilung. Nomos Verlag, Baden-Baden 2005 - Buchbesprechung in: BĂŒrger im Staat, Heft 4/2006, S.267-268.
www.buergerimstaat.de/4_06/integration.htm
 

Gastarbeiter:Zuwanderung von ArbeitskrĂ€ften in den Jahren 1955-2000; Migration aktuell.Beide in: Migration (= Heft 45 der Reihe DEUTSCHLAND&EUROPA, hrsg. v. d. Landeszentrale f. politische Bildung Baden-WĂŒrttemberg, 3. aktualisierte Aufl. 2004, S. 40-56. Heftbeitrag und Redaktion
www.deutschlandundeuropa.de/45_02/migration.htm
 
Großbritannien: “A fourth German Reich?” In: Das vereinigte Deutschland in Europa. Deutschland&Europa, H. 40/2000, S. 8-12 (Zus. m. Michael Pates).
Heftbeitrag und Redaktion
www.deutschlandundeuropa.de/40_00/Dtineu.pdf

FĂŒrst Constantin von Waldburg-Zeil: “Im gemeinsamen Interesse des Oberlandes...” In: Ohne Gerechtigkeit keine Freiheit. Bauern und Adel in Oberschwaben. Stuttgart/Friedrichshafen 1999, S. 108-121.

Ein revolutionĂ€rer FĂŒrst? - Constantin Waldburg-Zeil und die Revolution von 1848/49. In: SchwĂ€bische Heimat Heft 2/1998, S. 200-206. Zeitschriftenbeitrag

Von der “Deutschen Frage” zu “Deutschland und Europa”:eine Zeitschrift im Wandel. In: Praktische Politische Bildung. Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts 1997, S. 319-327. Buchbeitrag

Wales. Zeitschrift Deutschland & Europa. Heft 34/1997, S. 3-7, 11-13, 43-48
Redaktion und Beitrag
www.deutschlandundeuropa.de/34_97/dueur34a.htm

Theodor Heuss. In: Deutschland und Europa, Heft 26/1993, S. 4-20, 24-28 (z.T. mit Eberhard Wilms), 32-33.

Grundlagen der Wirtschaftsentwicklung nach 1945. Bundesrepublik Deutschland, EG, Dritte Welt. Band 1 Unterrichtsbeispiele; Band 2 Materialien fĂŒr SchĂŒler (zus. mit W.-D. GrĂ¶ĂŸl, J. Cramer, G. Zollmann, M. Madzar). Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart 1990 (5 Aufl.), Buchbeitrag
Das System von Bretton Woods - Wirtschaftlicher Neubeginn und Entstehung der Sozialen Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland - Europa und die EuropÀische Gemeinschaft - Dritte Welt und Schuldenkrise.

Ein fĂŒrstlicher RevolutionĂ€r aus dem AllgĂ€u. FĂŒrst Constantin von Waldburg-Zeil 1807-1862.
AllgÀuer Zeitungsverlag, Kempten 1980. ISBN 3 88006 068 1.
Einzige, auf umfĂ€nglichen Archivmaterialien/Originalquellen fußende Biographie des oberschwĂ€bischen Erbgrafen und FĂŒrsten, der 1848/49 in der Paulskirche als Abgeordneter saß, zumeist mit den Linken/Demokraten stimmte, deshalb mit dem wĂŒrttembergischen Königshaus im Konflikt lag. Die Bildungsreisen des Erbgrafen um 1830 geben farbige, persönliche Einblicke in die Welt des Adels, der politischen VerhĂ€ltnisse im VormĂ€rz. Mit zahlreichen Abbildungen und Dokumenten.
Buchveröffentlichung
Adel, Kirche und Politik in WĂŒrttemberg 1830-1851. Kirchliche Bewegung, katholische Standesherren und Demokratie. Göppinger Akademische BeitrĂ€ge, Band 79. Verlag Alfred KĂŒmmerle, Göppingen 1973 (zugl. TĂŒbinger Diss.). ISBN 3 87452 209 1 ; Buchveröffentlichung
This doctorate thesis inquires into the relationship between the former “reichsunmittelbaren, reichsstĂ€ndischen” catholic nobility, the orthodox movement for the renewal of the Catholic Church and the liberal and democratic political movements in the Kingdom of WĂŒrttemberg from 1830 to 1851.