Buchbesprechung:

Guenther Roth/John C. G. Röhl (hrsg. von):
Aus dem Großen Hauptquartier.
Kurt Riezlers Briefe an Käthe Liebermann 1914–15.

Kultur- und sozialwissenschaftliche Studien 15/Studies in Cultural and Social Sciences 15 (herausgegeben von/edited by Stefan Breuer, Eckart Otto, Hubert Treiber).
Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2016.
VIII und 299 Seiten, 49,00 Euro.

 Die historische Gedenkindustrie wird auch in den Jahren 2018 und 2019 Konjunktur haben. 2018 gilt es zu erinnern an das letzte Jahr des Ersten Weltkriegs, und da vor allem an das Ende des deutschen Kaiserreichs nach dem Thronverzicht Wilhelms II., an die Ausrufung der Republik durch den Sozialdemokraten Philipp Scheidemann und kurz danach durch den Sozialisten Karl Liebknecht am 9. November, sowie an den folgenden Waffenstillstand am 11. November 1918; dann an die weitere Konstituierung der deutschen Republik 1919 mit der Eröffnung der Nationalversammlung in Weimar (Februar 1919) und der Verabschiedung der Weimarer Verfassung, der ersten parlamentarisch-demokratischen in Deutschland. Die Jahre 2019 und 2020 werden nicht vorübergehen ohne kontrovers geführte Diskussionen um die europäischen Friedensschlüsse hundert Jahre zuvor. Die Konsequenzen, Chancen und Risiken, die die Friedensverträge beinhalteten, werden vor allem in Deutschland, Frankreich und Großbritannien in den Medien vielfach thematisiert und womöglich neu interpretiert werden.

 Und da wird es nicht ausbleiben, dass die Kriegsziele der kriegführenden Staaten, in erster Linie des Deutschen Reichs und seines Verbündeten Österreich, erneut, wie in den Jahren um 2014, in den Blickpunkt kommen und kontrovers diskutiert werden. Die von den alliierten Mächten, allen voran den USA, Großbritannien und Frankreich in Versailles formulierten Friedensbedingungen basierten ja auf ihren in Geheimverträgen festgelegten Kriegszielen und der so genannten Kriegsschuldfrage.

 Kann da eine Liebesgeschichte, dokumentiert in Briefen eines jungen, glänzend begabten, ehrgeizigen, im deutschen Auswärtigen Amt angestellten Mannes an eine schöne, junge, viel umworbene Frau aus besten Verhältnissen noch Neues zur Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs, zu seinem Ausbruch und der Frage der so genannten Kriegsschuld beitragen? Auch noch dann, wenn es sich nur um Brautbriefe handelt, die erst nach Kriegsausbruch, nicht aus Berlin, sondern aus dem Großen Hauptquartier an der Westfront geschrieben wurden – und nicht unmittelbar während der Julikrise 1914?

 Kurt Riezler, 1914 32 Jahre alt, Mitglied des Presseamts des Auswärtigen Amts und Vertrauter des Reichskanzlers Theobald von Bethmann-Hollweg, bayerischer Katholik, hatte sein ganzes diplomatisches Geschick bemühen müssen, um Max Liebermann, deutscher Jude, schon zu Lebzeiten hoch gehandelter impressionistischer Maler, davon zu überzeugen, ihm seine Tochter Käthe, 29 Jahre alt, zur Braut zu geben und sie zum Katholizismus konvertieren zu lassen.

 Als Riezlers 111 Briefe an seine Braut 2008 in einer Dachwohnung in Baltimore (USA) von dem renommierten deutsch-amerikanischen Soziologen und Max Weber-Forscher Guenther Roth entdeckt, dann von ihm im Leo Baeck-Institut in New York deponiert wurden (der Öffentlichkeit nach ihrer Digitalisierung online zugänglich, jedoch nur schwer zu entziffern), offenbarte sich, dass sie mehr bieten als die Geschichte einer Liebesbeziehung und einer Milieustudie. Sie enthalten aufschlussreiche Hinweise zu einer der umstrittensten und immer noch äußerst kontrovers diskutierten Fragen der neuzeitlichen Geschichtsschreibung: Wie begann der Erste Weltkrieg und welche Anteile am Ausbruch des Kriegs trugen die einzelnen Mächte?

 Guenther Roth tat sich zusammen mit dem ebenso renommierten deutsch-britischen Historiker John C. G. Röhl, dem Biographen Kaiser Wilhelms II., um die Briefe gedruckt herauszugeben zusammen mit einem editorischen Apparat, mehreren Einführungsessays und zusätzlichen Briefen, die Riezler an Käthe Liebermann im März 1914 aus Schanghai und im Frühling 1918 aus Moskau geschrieben hatte. Die Herausgeber haben ihre Beiträge separat verfasst, jedoch zusammen abgestimmt: Röhl die grundlegende historische Einleitung: „Der Drang zum Krieg“, Roth die anderen Beiträge, die über das Politische hinausgehen und vor allem biographische und familiengeschichtliche sowie kulturelle Aspekte der späten deutschen Monarchie thematisieren.

 Dabei vermitteln die Herausgeber zusätzlich aufschlussreiche Informationen zur damaligen innenpolitischen Lage und über die wichtigsten handelnden Personen, ihre Politik- und Zukunftsvisionen. Sie erinnern an Vorgänge, die über all‘ den Kontroversen um die Kriegsschuld oft vergessen werden: Was passierte mit Bethmann-Hollwegs Tagebüchern und seiner privatpolitischen Korrespondenz? Wieso fehlen in Riezlers Tagebuchaufzeichnungen so viele Blätter? Warum wurden die Vorkriegstagebücher noch nach dem Zweiten Weltkrieg vermutlich „vernichtet“ (30 von insgesamt 50)? Weniger bekannt dürfte der letztlich vereitelte Versuch der Witwe des Generalstabschefs Helmuth von Moltke sein, 1919 unter dem Einfluss von Rudolf Steiner Moltkes vollständigen Nachlass als „Aufzeichnungen“ herauszugeben. Moltkes Papiere sind bis heute nicht zugänglich (S. 32–33).

 Riezlers Briefe scheinen nun, so meinen Röhl und Roth, größere Klarheit in die Kontroversen um den Ausbruch des Ersten Weltkriegs zu bringen. Seine persönlichen Mitteilungen aus dem Großen Hauptquartier seien ein direktes „Echo“ auf die Julikrise, näher am Geschehen als die umstrittenen Tagebücher Riezlers. Als diese 1972 veröffentlicht wurden, hofften viele aus der Zunft der Historiker, sie könnten beitragen zur endgültigen Klärung des Streits, den Fritz Fischer 1961 ausgelöst hatte mit seinem Buch „Griff nach der Weltmacht. Die Kriegspolitik des kaiserlichen Deutschland 1914/18“. Darin hatte der Hamburger Historiker „einen Zusammenhang hergestellt zwischen deutscher Politik im Zeitalter der ‚Weltpolitik‘ und den Kriegszielen des kaiserlichen Deutschlands während des Krieges“, dabei den „deutschen Anteil an der Auslösung des Ersten Weltkrieges stärker hervorgehoben, „als es in der traditionellen deutschen Anschauung geschieht“, und auch noch eine „Kontinuität der deutschen Politik im Kriege und ihre Charakterisierung als Kriegszielpolitik und nicht als grundsätzliche Friedenspolitik“ betont (F. Fischer, Vorwort zur Lizenzausgabe 1967). Sehr kontrovers, ja gegensätzlich interpretiert wurde und wird immer noch die Rolle des höchsten politischen Beamten des deutschen Reichs, des Reichskanzlers von Bethmann-Hollweg: von den einen als das Kriegsrisiko nicht scheuender Verfechter einer Kriegszielpolitik, von anderen als eine Art „Widerstandskämpfer“ gegen all jene Kräfte im Reich aus Politik, Wirtschaft, Militär und Kaiserhof, die zum Krieg bereit waren (F. Fischer 1977, Begleitwort zum Nachdruck der Sonderausgabe 1967).

 Die Tagebücher Riezlers könnten nun, meinen die Herausgeber, durch die seit der dritten Augustwoche 1914 bis Januar 1915 aus dem Großen Hauptquartier geschriebenen 111 Brautbriefe des jungen Bethmann-Vertrauten, „ergänzt werden“ (S. 95 und Fußnote 290). Seit den wieder aufgelebten heftigen Diskussionen um die Kriegszielpolitik und die Kriegsschuld besonders des Deutschen Reiches im Gefolge des medienwirksam titulierten Werks des australischen Historikers Christopher Clarke (englisch 2012, deutsche Ausgabe 2013 „Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“) habe eine Geschichtsdeutung Wiederaufschwung erlebt, die nach Ansicht des Jenaer Historikers Norbert Frei zu einer „so vielen Deutschen angenehmen Diffusion der Verantwortung für den Kriegsbeginn“ führte („1918“, Süddeutsche Zeitung, 5.–7.1.2018). Röhl nennt diese Entwicklung, diese „revisionistische Flut“, einen „enttäuschenden Rückschritt“ (S. 21). Ein Teil der deutschen Öffentlichkeit hatte schon den 1933 vom früheren britischen Premier David Lloyd George, Mitunterzeichner des Friedensvertrags von Versailles, geäußerten Satz vom Hineinschlittern in den Krieg („Die Nationen schlitterten in den brodelnden Hexenkessel des Kriegs“. Memoiren 1933) gerne aufgenommen.

 Die Herausgeber des vorliegenden Bandes der Kultur- und sozialwissenschaftlichen Studien meinen, dass die Brautbriefe Riezlers, die Briefe eines „Insiders“ als auch „Outsiders“ im Großen Hauptquartier an der Front, fast täglich geschrieben, eine neue, authentische Quelle zum Kriegsanfang 1914 darstellen. Erlauben sie deutliche Rückschlüsse auf die entscheidende Julikrise und die Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs? Belegen sie die Einschätzung, dass die zivile und militärische Führung im Sommer 1914 bewusst den Krieg gewagt habe? Einen der Briefe Riezlers von Ende August 1914 zitiert Röhl mit der Aussage, dass Bethmann-Hollweg doch ein „sehr guter Kopf“ sei; man müsse zugeben, „daß die Inszenierung sehr gut war. Im übrigen war der Krieg zwar nicht gewollt, aber doch berechnet und ist im günstigsten Moment ausgebrochen.“ Dass in den höchsten Kreisen des Kaiserreichs gar weltpolitische Hegemonialvorstellungen gepflegt wurden, dafür soll hier stellvertretend nur eine Stimme aus der Edition zitiert werden, die des Chefs des Zivilkabinetts, Rudolf von Valentini, der im August 14 „trotz der schweren Zeit“ den „Durchbruch zur weltpolitischen Größe seines Landes“ erwartete (Brief an seine Frau, 19.8.1914, zit. S. 95). Röhl geht so weit zu formulieren, dass auch die Brautbriefe aus dem Großen Hauptquartier „die Kontinuität des Weltmachtstrebens des Kaiserreichs“ „verdeutlichen“ und ein weiterer Beleg seien für „den stark wachsenden Kriegsdrang innerhalb der gesamten Berliner Machtelite lange vor dem Attentat von Sarajevo“ (S. 68).

 Das Kapitel „Historische Einleitung“ weist an mehreren Stellen hin auf den „Drang zum Krieg“ des deutschen Kaiserreichs, befasst sich ausführlich mit der Kriegsschuldfrage und der Vorgeschichte des Weltkriegs, mit den Hoffnungen, Erwartungen, Zweifeln und Bedenken der zivilen und militärischen Führung an der Front. Die Herausgeber erinnern daran, dass selbst die Kritiker der Fischerschen These vom „Griff nach der Weltmacht“, die Historiker Zechlin, Erdmann, Hildebrand, Hillgruber u. a., in den 1960er Jahren davon ausgingen, der Reichskanzler habe bei der Ausstellung des „Blankoschecks“ das Risiko eines Kontinental-, wenn nicht sogar Weltkrieges auf sich genommen und in Geheimverhandlungen zwischen Berlin und Wien dafür gesorgt, Vermittlungsversuche der Ententemächte nicht zuzulassen. Sie widersprechen der These des Politologen Herfried Münkler, Reichskanzler Bethmann-Hollweg habe zwar eine „bewusste Entscheidung“ für den Krieg getroffen, nicht „gegen einen unmittelbar bevorstehenden Angriff“, doch „als genau kalkulierten“ Entschluss „einer als fatal eingeschätzten künftigen Entwicklung vorgreifen zu müssen“, und bezeichnen diese als eine gemilderte Variation der Präventivkriegsthese, die sie für überholt und durch den Fund der Brautbriefe für widerlegt halten (S. 36).

 Weitere Notierungen Riezlers gegenüber seiner Braut sind erwähnenswert und belegen nach Ansicht der Herausgeber den „Kampf der Meinungen um die wünschenswerte Umgestaltung Europas“: „Die Militärs sind natürlich ganz rabiat und wollen die halbe Welt annektieren“ (24.8.1914, S. 126). Am folgenden Tag notierte er: „Unsere Siege sind wider Erwarten gross […], wir sind […] bereits mitten drin in die Discussion über den Siegespreis“ (S. 129). Zwei Tage danach beklagte Riezler „die blöde Soldateska, die nur zuschlagen kann“, und dass sie „und der alldeutsche Größenwahn“ eine Gefahr für die Kultur darstelle (S. 131). In die Siegeseuphorie im Hauptquartier mischte sich jedoch – wenigstens bei Riezler – die Ahnung: „es wird schrecklich werden nach dem Kriege, bei dem Glauben an die Gewalt, der die Leute bei uns beherrscht“ (S. 129). Dann, unmittelbar nach der Marneschlacht Mitte September, berichtet er Käthe von Soldaten, die einander zurufen: „Seppel, auf Wiedersehen im Massengrab“ und tröstet sich mit dem bemerkenswerten Gedanken: „Es ist ein wahrer Segen, dass es im Westen nicht mehr vorwärts, sondern sogar zurück geht, sonst würde ja jede erzieherische Wirkung diese Krieges auf die Berliner Nerven ausbleiben“ (15. September 1914, S. 151).

 Klare Hinweise für die Absicht der Reichsführung, den Krieg zu beginnen, „um Deutschland an die erste Stelle zu bringen“ (Riezler am 27.10.1914) – also den „Griff nach der Weltmacht“ zu wagen – sieht Röhl auch in den folgenden Zeilen Riezlers: „Sei nicht traurig“, notiert er am Ende des Briefes, und zwar am Tag, als die „großangelegte Offensive der Mittelmächte an der Weichsel gescheitert war“: „das gute deutsche Volk […] braucht nicht unterzugehen, wenn ihm das Danaergeschenk der Weltherrschaft nicht gereicht wird“ (Brief Nr. 61, S. 199 und Fußnote 150). Auch diese Äußerungen lassen die Entscheidungsträger des Deutschen Kaiserreichs nicht als „Schlafwandler“ erscheinen und setzen Fragezeichen hinter die Publikationen, die den bedeutenden Anteil des Deutschen Reichs an der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ zu relativieren und revidieren trachten. Dieser Position gegenüber setzt Röhl eindeutige Worte: „Der Erste Weltkrieg war weder ein unbeabsichtigter Betriebsunfall der Großen Politik der europäischen Kabinette noch das Ergebnis einer plötzlichen Eingebung von Bethmann-Hollweg im Juli 1914.“Und: Der Krieg wurde „bewusst herbeigeführt nach einem langen Entscheidungsprozess, an dem alle Machtinstanzen in Berlin – der Kaiser und sein Hof, die Generäle, die Flottenführung und die Wilhelmstraße – seit vielen Monaten unter Zustimmung einer ganzen politischen Elite und zu guter Letzt auch der breiteren Öffentlichkeit, das jüdische Großbürgertum nicht ausgenommen, beteiligt waren“ (S. 39). Wenn die Verantwortung des Kaiserreichs für den Kriegsbeginn größer war, als das Bild von den „Schlafwandlern“ insinuiert, dann kann, mit Blick auf das Kriegsende, der Frieden von Versailles 1919 nicht nur als Katastrophe und als ungerecht verurteilt werden. Vielmehr sollten, wie der deutsche Historiker Friedrich Meinecke schon im Oktober 1918 schrieb, „wir mit uns und unseren Fehlern streng ins Gericht […] gehen“ und „zufrieden sein, […] wenn es uns gelingt, […] uns demokratisch umzubauen“.

 Die Edition der Briefe und die einleitenden Aufsätze bieten, das darf über den Fragen der „Kriegsschuld“ und Kriegszielpolitik nicht überlesen werden, auch Einblicke in die „Welt der jüdischen Großbourgeoisie Berlins“, zu der neben Künstlern auch Geschäftsleute, hohe Offiziere, Schriftsteller gehörten; die Brautbriefe haben somit auch eine „kulturelle Dimension“ (Vorwort VII). Zu dieser Welt gehörten neben Max Liebermann (vor dem Riezler „immer noch Angst“ hatte, Brief 13./14. Oktober 1914, S. 182) auch Walter Rathenau (Industrieller, Schriftsteller, liberaler Politiker und später Reichsaußenminister der Weimarer Republik), Paul Cassirer (Kunsthändler, Galerist und Verleger), der Maler Ferdinand Hodler und Theodor Lewald (Neffe der berühmten Schriftstellerin und Vorkämpferin der Frauenemanzipation Fanny Lewald). Wir erfahren vom „Ultra-Nationalismus“ Liebermanns, und dass er für die Front im Westen „Kriegsflugblätter“ zeichnete, die „Schmiss“ hatten (Brief vom 7.10.1914, S. 173 und Abbildung S. 175). Riezlers Bemerkung, „Rathenau soll sich doch jetzt seiner Theorie von der blonden Bestie erinnern“ (Brief, 27. August 1914, S. 130) lässt aufhorchen und motiviert vielleicht, sich über Rathenaus Rassentheorie zu informieren, die erst jüngst wieder, 2014, Gegenstand eines Workshops an der Universität Zürich war.

 Die Herausgeber haben die Briefe Kurt Riezlers an Käthe Liebermann sorgfältig ediert, als so genannte „diplomatische Edition“ transkribiert, also keine orthographischen oder syntaktischen Änderungen und Modernisierungen vorgenommen. Die Kommentare sind, wie nicht anders zu erwarten angesichts der Forschungsfelder der Herausgeber, mit herausragenden Kenntnissen geschrieben. Eine Fülle von vorbildlich aufbereitetem Material erwartet Leserinnen und Leser, auch aus den Bereichen Schule und Universität.

Walter-Siegfried Kircher